Am 25. März 2022, brachte die 28. Internationale Kurzfilmwoche Regensburg mit der Preisverleihung ihr erstes hybrides Festival erfolgreich zu einem halben Ende. Alle Programme mit insgesamt 208 Filmen aus 37 Ländern sind noch bis zum 3. April online anzusehen.
Aus insgesamt 132 Kurzfilmen verteilt auf fünf verschiedene Wettbewerbe wurden folgende Gewinner gekürt:
INTERNATIONALER WETTBEWERB
Die internationale Jury (Doris Bauer, Stefan Kruse Jørgensen, Laura Lehmus) vergab den Hauptpreis im Internationalen Wettbewerb, den BR-Kurzfilmpreis, an NOIR SOLEIL von Marie Larrivé. Die Jury zeichnete damit einen Film aus, der die Betrachtenden in eine Welt voller Schönheit und Geheimnisse eintauchen lasse. „Durch den minimalistischen Einsatz der Animationen selbst, auch einer Reduktion der Geschichte auf das Notwendigste, wird den gemalten Bildern, den Figuren und ihren Gefühlen ganz der Raum überlassen. Wie in einem Traum floaten wir mit ihnen am Golf von Neapel im Meer und zwischen den Zeiten.“
Daneben vergab die Jury noch jeweils eine Lobende Erwähnungen an LILI ALONE von Zou Jing und an MOTORCYCLIST’S HAPPINESS WON’T FIT INTO HIS SUIT von Gabriel Herrera.
Der Preis der Stadt Regensburg wurde an den Film MY UNCLE TUDOR von Olga Lucovnicova aus Frankreich vergeben. Die Jury der Jungen (Valentin Goppel, Friederike Hirth, Jonathan Market, Pia Schlegl, Luzie Marie Woitsch) bezeichnete den Film als wohl der mutigste und intimste Moment des letzten Kinojahres. Die Regisseurin zeigt unfassbaren Mut, indem sie dieses dunkle Familiengeheimnis nicht nur aufarbeitet, sondern mit dem Publikum teilt. Der Film rüttelt auf, geht unter die Haut und lässt nicht mehr los.
Eine Lobende Erwähnung erhielt der Film THE SEINE’S TEARS von Hadrien Pinot, Nicolas Mayeur, Etienne Moulin, Yanis Belaid, Philippine Singer, Lisa Vicente, Eliott Benard und Alice Letailleur.
DEUTSCHER WETTBEWERB
Der Candis-Preis der Ferdinand Schmack jun. GmbH im Deutschen Wettbewerb wurde an LOWER AMBITIONS von Irem Schwarz verliehen. Die deutsche Jury (Katharina Dockhorn, René Gebhardt und Sophie Linnenbaum) lobte den „klug montierte(n) und engagierte(n) Kurzfilm“ als brilliante Collage, die beweist: Populismus ist kein Phänomen der Gegenwart.
Zum vierten Mal wurde der Nachhaltigkeitspreis, gestiftet von der REWAG und das.Stadtwerk Regensburg, vergeben. Hier fiel die Wahl der deutschen Jury auf DOOM CRUISE von Hannah Stragholz und Simon Steinhorst. Trotz der düsteren Zukunftliegt „ein Witz und eine Wärme in all den kleinen Momenten“, befand die Jury.
Heuer konnte der Max-Bresele-Gedächtnispreis wieder vergeben werden. Heike Andres und Stefan Zimmermann von Die Goldschmiede vergeben den Preis zum ersten Mal und sie freuen sich sehr, dass sie mit dem gestifteten Preis ein wenig zu der bunten Vielfalt des Festivals beitragen können. Michael Fetter Nathansky vom Film SALIDAS nahm den Preis entgegen. Der Film ist ein „Flamenco-Tanzfilm, inszeniert in einem alten ostdeutschen Schiffshebewerk, der es in beeindruckender Weise schafft kulturelle und
politische Eigenheiten aus Nord- und Südeuropa zusammenzuführen.“
KIRSCHKNOCHEN von Evgenia Gostrer erhielt eine Lobende Erwähnung.
ARCHITEKTURFENSTER
Der Architekturpreis wurde von der Jury (Waleska Leifeld, Christian Neuburger und Bernd Rohloff)an BENZTOWN von Gottfried Mentor vergeben. Die Jury lobte die konsequente Umsetzung der Grundidee, die Vielschichtigkeit, die Liebe zum Detail, die Frische und die sympathische Frechheit, sowie den fokussierten Einfallsreichtum.
Eine Lobende Erwähnung ging an den Film A DAY’S WORK von Max Kerkhoff.
BAYERNFENSTER
Den FFF-Förderpreis, vergeben durch die FFF-Jury (Katrin Nemec, Christian Pfeil und Valentin Riedl), erhielt PAPEL von Gisela Carbajal Rodríguez und Felix Klee. Die Jury begründete: „Papel ist eine präzise, poetische Übersetzung für ein erschütterndes politisches Phänomen in Mexiko, nutzt alle filmischen Möglichkeiten: Bewegtes und bewegendes Kino, was in Einzelbildern erzählt.“
REGIONALFENSTER
Auch heuer stiftete die Mittelbayerische zweimal den Preis der Mittelbayerischen Zeitung in Höhe von jeweils 500 Euro. Die Regionalfenster-Jury (Susanne Just, Hannes Ringlstetter und Philipp Weber) vergab einen Regionalfensterpreis an den Film IM NEBEL von Klaus Schreier. Aus Sprache und Geräusche entsteht eine fesselnde Komposition trotz der Reduzierung auf das Wesentliche, und das beeindruckte die Jury.
Der zweite Preis wurde an den Film ZHAO UND DIE BRÜCKE DER GESELLSCHAFT von Noah Terschak, Jonas Scheuerer und Jennifer Meyer vergeben. Hier haben Schüler:innen aus Regensburg eine Persönlichkeit aufgetan, die die meisten so nicht entdeckt hätten.
NÄCHSTER HALT: ABSTELLGLEIS von Thomas Maluck und Christian Käser erhielt eine lobende Erwähnung.