Adnan Softić (*1975, Sarajevo) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Film und Ästhetische Theorie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, wo er auch als Gastprofessor für Film, sowie als Vertretungsprofessor für Zeitbezogene Medien unterrichtete.
In seinen Werken befasst sich der Künstler mit historischen und erinnerungspolitischen Themen. Er arbeitet interdisziplinär, wobei er die Verhältnisse zwischen Architektur und Gewalt, Narration und Exil untersucht und sich mit Exterritorialität. So auch in seinem international erfolgreichen Film ›Bigger Than Life‹ (2018). In dieser Videoarbeit wird das Skopje der Gegenwart zur Ausgrabungsstätte. Hier lässt sich in Echtzeit mitverfolgen, wie Geschichte gemacht, die Antike konstruiert, historische Einzigartigkeit durch Nachahmung hergestellt wird und die Übergänge zwischen Wahrheit und Fälschung unscharf werden. Aus mehreren unterschiedlichen Sichtweisen auf das aktuelle Baugeschehen in Skopje entsteht ein Gedankenpuzzle über Vielvölkerstaaten und das Phantasma nationaler Entität, über Romantik und Liebe, das Verhältnis von persönlicher Erinnerung und kollektivem Gedächtnis. Auch darüber, wie eine Geschichte basierend auf Behauptungen konstruiert wird.
Adnan Softić präsentiert seinen Film ›Bigger Than Life‹ zum Jahresthemas der Stadt Regensburg Provinz-Stadt-Metropole am Montag, dem 16. März 2020 um 21 Uhr im W1-Theatersaal im Rahmen der Kurzfilmwoche Regensburg.
In dieser Episode spricht er über die Finanzierungsschwierigkeiten von solcherart interdisziplinären Werken und über Möglichkeiten der Querfinanzierung.